Auch wenn einige Mitglieder von Kunstradfahren Uzwil nach der WM einen Umweg nach Hause gemacht haben und ein offizieller Empfang somit unmöglich war, wurden die beiden Bronzemedaillen noch entsprechend gefeiert.
KUNSTRAD. Am Mittwoch waren alle wieder aus Malaysia zurück: Rahel Nägele und Fabienne Gamper, Fabienne Hammerschmidt und Lukas Burri. Und auch Trainer Joel Schmid, der ein grosses Verdienst am Erfolg des Zweiers Hammerschmidt/Burri und Burri als Einzelfahrer trägt.
Medaillengewinne 5 und 6
Zur Erinnerung: Die beiden Paare gewannen an der diesjährigen WM je eine Bronzemedaille. «Für Kunstradfahren Uzwil sind das die WM-Medaillengewinne fünf und sechs in der Vereinsgeschichte», erzählte Trainerin Claudia Jricek, die aus familiären Gründen (zwei Kleinkinder) nicht an die WM mitreisen konnte, sondern das Geschehen in Malaysia zusammen mit zehn weiteren Uzwilern in Bern via Live-Ticker im Hotel mitverfolgte.
Feier statt Training
Am Mittwochabend war aber die ganze Kunstrad-Familie wieder beisammen und statt eines Trainings wurden die WM-Fahrer mit einer WM-Feier überrascht. Ihre Leistungen wurden seitens des Vereinspräsidenten Thomas Wick entsprechend gewürdigt. «Heute gibt es nur Blumen für unsere erfolgreichen Aushängeschilder des Vereins. An der Hauptversammlung werden sie dann aber noch besonders geehrt.» Wick bedauerte, dass die Winterthurerin Fabienne Gamper nicht dabei sein konnte. Man hat die Partnerin von Rahel Nägele in Uzwil schon längst ins Herz geschlossen. Fabienne Gamper musste jedoch die Schulbank drücken – sie hatte wegen der WM bereits zu viele Absenzen. An ihrer Stelle nahm ihr Vater Marcel Gamper, der auch ihr Trainer ist, die Blumen entgegen. Gamper kehrte aber auch mit Gold in der Tasche nach Hause zur Tochter zurück. Der Geschäftsstellenleiter der Clientis Bank Uzwil, Adrian Müller, setzte sich nämlich anlässlich der Gratulationsrunde auch noch in Szene und verteilte allen Bronzemedaille-Gewinnern je ein Goldvreneli.
Unerwartet erfolgreich
Claudia Jricek sprach von einer sehr erfolgreichen Saison des Vereins, die so nicht erwartet worden sei. Der Frauenzweier beispielsweise bestehe erst seit vergangenem Jahr in dieser Zusammensetzung und habe noch viel Luft nach oben. Weil in diesem Jahr sowohl Nägele/Gamper als auch der Open-Zweier Hammerschmidt/Burri wichtige Prüfungen anlässlich ihres Studiums hatten und teilweise auch noch verletzt waren, wurden die Erwartungen in die beiden Paare etwas heruntergeschraubt. Und: es hätte wenig gefehlt und der Frauenzweier wäre gar nicht an die WM entsendet worden. An der Schweizer Meisterschaft wurde er nämlich «nur» Dritter.
Starke Trainer
Thomas Wick wusste in seiner Rede nicht nur die Leistungen der Sportler zu würdigen, sondern machte auch darauf aufmerksam, dass es – um Erfolge feiern zu können – auch Eltern brauche, die hinter ihren Kindern stehen. Und nicht zuletzt auch Trainer, die fast täglich in der Halle stehen und sich zugunsten des Nachwuchses und der Spitzenfahrer einsetzen. «Kunstradfahren Uzwil verfügt über 90 Mitglieder, 18 davon sind Trainer», erklärte Wick mit Stolz.
Quelle: Tagblatt vom 11. Dez. 2015, Urs Nobel